SPD Wernau

Aufhebung der Werkrealschule Wernau (WRS) zum Ablauf des Schuljahres 2017/18

Veröffentlicht am 30.03.2017 in Fraktion

Die Schlossgartenschule schließt ihre Pforten. Die WRS erreichte für das Schuljahr 2016/17 nicht die erforderliche Mindestschülerzahl von 16 Schülerinnen und Schülern. Es gibt wohl kaum jemanden, der nicht einen persönlichen Bezug zu unserer WRS hat und jetzt betroffen auf die Schließung reagiert. Krokodilstränen möchte man da bei dem einen oder anderen unterstellen, wurde doch genau diese Konsequenz bereits mit dem Votum im Juni 2015 beschlossen. Da heißt es in der Vorlage für den Gemeinderat vom 12.6.2015 „ Die unveränderte Beibehaltung der jetzigen Schularten in Wernau bedeutet das Auslaufen der WRS“. Trotzdem hat sich der Gemeinderat mehrheitlich dafür entschieden. Nur wenige waren bereit eine Veränderung, entsprechend einer Empfehlung aus dem regionalen Schulentwicklungsplan, die dort attraktiver und nachhaltiger bewertet wurde, mit uns auf den Weg zu bringen.

Die Entscheidung jetzt, ist uns nicht leicht gefallen, aber eine zukunftsfähige Alternative, mit diesen Rahmenbedingungen, konnte von keiner Seite aufgezeigt werden.

Wie sehr sich Lehrer und Schulleitung in den vergangenen Jahren engagiert haben, die WRS attraktiv zu erhalten, wie sehr sie sich um jeden einzelne Schüler bemüht haben, konnte jeder sehen, dem die Schullandschaft in Wernau wichtig war.

Aber der Zeitgeist hat sich geändert. Die Folgen für die Schullandschaft, verbunden mit der Schließung der WRS waren sichtbar.

Schon zu Zeiten der CDU/FDP Landesregierungen zwang der Rückgang der Schülerzahlen an den Hauptschulen zum Handeln.

Zur Erinnerung: 2009 hat die damalige Landesregierung die Kommunen terminlich unter Druck gesetzt, Anträge zu stellen, um die Hauptschule in eine „Werkrealschule“ überzuführen. Damit verbunden war der angebliche Erhalt von Schulstandorten. So entschieden sich viele Kommunen, notgedrungen  für die  WRS, wir auch. Der Schule wurde ein neues Namensschild  verpasst, damit eine Aufwertung suggeriert und die gesellschaftliche Veränderung ignoriert.

Es zeugt nicht gerade für Weitsicht wenn die Fraktion WBL/JB nun die letzte Grün/Rote Landesregierung dafür verantwortlich macht, wie im letzten WAZ veröffentlicht. Es zeigt lediglich wie verwurzelt sie mit der CDU ist und wie wenig  man sich mit dem Problem auseinandergesetzt hat.

In Wernau haben wir die gebotene Chance einer zukunftsfähigen Schule nicht genutzt und nun müssen Lösungen gesucht werden, in welchen Schulen des Umkreises die verbleibenden Schüler zu einem Abschluss kommen.

Wir bedauern nun erst recht, dass unsere Realschule nicht zu einer sicher hervorragenden Gemeinschaftsschule der Region geworden ist, in der alle Wernauer Schüler und ein Teil des Lehrerkollegiums der WRS ihren Platz gefunden hätten. Eine Schule in der das Wissen und die Erfahrung der WRS-Lehrer für unsere Schüler genutzt würde.