SPD Wernau

Neid auf Wohnungsbau für geflüchtete Menschen?

Veröffentlicht am 05.10.2016 in Fraktion

Ja, leider werden schon entsprechende Stimmen laut und man fühlt sich in die Nachkriegsjahre in unserem Land versetzt. Eine differenzierte Betrachtung der Situation wäre angebracht und vielleicht auch der Versuch, sich in die Situation eines Menschen oder einer Familie zu versetzen, der/die vor Terror, Gewalt, Folter und Vernichtung ihrer Lebensgrundlage geflohen sind.

Diese Menschen leben hier entweder schon 2 Jahre in einer äußerst beengten Gemeinschaftsunterkunft, ohne jegliche Privatsphäre oder sie gehören zu denen, die bereits ein Verfahren durchlaufen und ein zumindest vorläufiges Bleiberecht haben. Sie müssen die bisherigen Gemeinschaftsunterkünfte, für die das Land zuständig ist  verlassen.

Sofern es ihnen nicht möglich ist, eigenständig eine Wohnung zu finden, beginnt die kommunale Zuständigkeit für die Unterbringung. Diese Menschen sind da, sie sind Bürger unserer Stadt und deshalb gelten in der Regel die gleichen Voraussetzungen wie zur Unterbringung von obdachlos gewordenen Menschen.

Da frei stehende, private Wohnungen kaum angeboten werden, bleibt auch uns als Kommune nur eine, den örtlichen Gegebenheiten angepasste Strategie zu verfolgen. Das heißt, verfügbare Wohnkapazitäten durch Kauf oder Miete nutzbar zu machen, auf städt. Grundstücken Übergangswohnheime zu bauen aber auch durch sozialen Wohnungsbau in die Zukunft zu planen. Genau das tun wir und wir als SPD-Fraktion stehen voll hinter dieser Strategie.

Kritikern geben wir gerne Auskunft über die Verhältnisse in denen bis heute, die zur Verfügung stehenden Anschlussunterkünfte belegt sind und weiter belegt werden müssen. Niemand würde tauschen wollen.

Dass an Baumaßnahmen, die vom Bund gefördert werden, Bedingungen geknüpft sind ist selbstverständlich. Zielvorgaben sind nur so zu garantieren. Wir sind froh, dass dadurch der soziale Wohnungsbau wieder angestoßen wird. Man sollte nicht vergessen, dass bis vor ein paar Jahren fast zementiert war, dass unsere Einwohnerzahl im Land und in Wernau eher rückläufig ist. Auf dieser Basis haben wir im Gemeinderat lange sehr kontrovers darum gerungen, ob und wie groß ein neues Baugebiet in den Flächennutzungsplan aufgenommen werden soll. Nun ist der Startschuss gegeben für eine Wiederaufnahme des sozialen Wohnungsbaus für alle, was wir positiv begleiten und unterstützen werden.

Wir sind dankbar für alle, die im Freundeskreis für Flüchtlinge ihre soziale Verantwortung auf unterschiedlichste Weise in die Tat umsetzen. Sie sind Garanten für das problemlose Miteinander in unserer Stadt. Wir können allen Skeptikern nur raten, einen Kontakt zu den Flüchtlingen zu suchen um in ihnen Menschen wie „Du und ich“ zu erkennen. Wagen sie mal den Weg ins CafeCult.