SPD Wernau

Die Not mit dem Notwasser

Veröffentlicht am 29.09.2020 in Gemeinderatsfraktion

Der Antrag der Fraktion Grüne/Unabhängige, die Notwasserbrunnen im Neckartal zu erhalten, beschäftigt uns schon seit geraumer Zeit und ist sicher auch durch formale Fehler der Verwaltung bisher nicht zur Abstimmung gekommen. Der Antrag kam 2 Jahre nachdem, auf Grund von klaren Kriterien und Untersuchungsergebnissen des Büros RBS Wave einstimmig beschlossen wurde, die Brunnen für die Eigenwasserversorgung still zu legen. Ein Beschluss auch mit den Stimmen der Grünen/Unabhängigen. Die Stadtverwaltung wurde daraufhin beauftragt die Maßnahmen zur Stilllegung zu treffen und mit den zuständigen Behörden abzuklären. Dies ist erfolgt und der aktuelle Stand wurde von der Verwaltung zwei Mal in der öffentlichen Gemeinderatssitzung ausführlich dargestellt. Danach sind wir mit der Trinkwasserversorgung doppelt abgesichert und zusätzlich mit einem verbleibenden Notbrunnen, der die 4-fache Schüttung aufweist als für einen Notfall gefordert wird. Notbrunnen haben keine Trinkwasserqualität und das Wasser muss bei Bedarf chemisch aufbereitet werden und wird im Notfall kontingentiert an die Bevölkerung ausgegeben.

Dass sich seit unserer Entscheidung, die Umweltverhältnisse durch die erlebten heißen Sommer verändert hätten, und deshalb der Erhalt von Notbrunnen sinnvoll wäre, können wir nicht nachvollziehen. Bereits im Jahr 2003 hatten wir einen Spitzensommer, einige Jahre zuvor war das Auto waschen verboten und der Wasserverbrauch im Garten wurde angemahnt.

Weiter ist unklar, wie durch Erhalten der Brunnen eine evtl. noch stärkere Trinkwasserknappheit abgesichert werden könnte, zumal davon auszugehen ist, dass sich dann auch der Grundwasserspiegel absenkt. Es wurde durch die Fraktion Grüne/Unabhängige nicht vermittelt welche veränderten Rahmenbedingungen zu einer anderen Entscheidung führen sollen. Wir bedauern, dass bei der Sitzung am 28. September die Chance verpasst wurde, mit der anwesenden Fachfrau Zehendner vom Büro RBS Wave die Bedenken der Fraktion aufzugreifen und zu diskutieren. Neue Erkenntnisse, Bewertungen und Fakten konnten durch die beantragte Vertagung nicht gewonnen werden. Schade.