SPD Wernau

Gemeinsam geht anders

Veröffentlicht am 16.10.2019 in Aktuelles

Hohe Wellen schlägt die Berichterstattung zur Sanierung des Plochinger Gymnasiums. Auf Grund der gestiegenen Kosten von geschätzten 20 Millionen auf nun ca. 60 Millionen kommt die Forderung zur Beteiligung an die umliegenden Kommunen. Eine rechtliche Grundlage dafür gibt es bisher nicht.

Schon bei Gründung des Gymnasiums war klar, dass dieses ein zentraler Schulstandort für Schüler der umliegenden Kommunen werden wird. Plochingen hat dieses Alleinstellungsmerkmal stets verteidigt und in der Vergangenheit Bestrebungen in den Umlandgemeinden, eine Gymnasiale Oberstufe einzuführen erfolgreich entgegengewirkt. Betroffene Kommunen wurden in keiner Weise in schulpolitische oder bauliche Planungen mit einbezogen, denn Schulen unterliegen der kommunalen Verantwortung. Schulträger ist die Kommune, so ist die Regel. Wir haben die Sanierung unsere Realschule selbst finanziert, obwohl auch Schüler anderer Kommunen sie besuchen.

Ohne Frage ist Schule der Zukunft eine überörtliche Aufgabe. Deshalb wurde 2015 die „Evaluation der lokalen Schul- und Bildungslandschaft in Plochingen und Umgebung“ durch die Universität Tübingen in Auftrag gegeben. Lösungen suchen, die den Anforderungen der Schüler, den Wünschen der Eltern, den Überzeugungen der Lehrer und den wirtschaftlichen Möglichkeiten der Kommunen Rechnung tragen. Eine schwierige Aufgabenstellung und doch waren die beteiligten Kommunen bereit ihre Planungen abzustimmen. Plochingen hat das Ergebnis ignoriert und alle weiteren kosten- und planungsrelevanten Beschlüsse unabhängig gefasst.

Mit dem Wunsch zur Verlängerung des Modellversuchs G9, war ein Zuwachs von Schülern abzusehen. Ein Vorschlag aus dem Schulentwicklungsplan, eine Gemeinschaftsschule mit gymnasialer Oberstufe, also Abitur nach 9 Jahren, in einer benachbarten Gemeinde, hätte Schüler verteilt und bei den Sanierungen der Schulen in den Kommunen berücksichtigt werden können.
Für alle ist die Erhaltung der Schulgebäude eine finanzielle Herausforderung. Warum Plochingen den seit Jahren anstehenden Sanierungsstau nicht beheben konnte und deshalb heute um Hilfe ruft, entzieht sich unserer Kenntnis.

Natürlich liegt es nahe auch die zur Kasse zu bitten, die profitieren. Nur wo beginnt die Beteiligung am Abmangel oder Sanierung einer städt. Einrichtung, die auch von auswärtigen Gästen in Anspruch genommen wird? Schulen wie auch Bäder sind sicher solche Einrichtungen, aber dafür müssen sich die betroffenen Kommunen zu einem Zweckverband zusammenschließen, gemeinsames Handeln vereinbaren und  sowohl Mitspracherechte und Höhe der Beteiligung regeln. Einen solchen Schulverband haben wir nicht und er wurde in der Planungsphase auch nicht gewünscht. Jetzt freiwillig die Entscheidungen des Plochinger Gemeinderates zu finanzieren und die eigene langfristige Investionsplanung  auf den Kopf zu stellen, halten wir nicht für denkbar.