SPD Wernau

Energiewende – eine Sache von denen „da oben“?

Die Stadt Wernau hat in den letzten Jahren schon einiges in Sachen Klimaschutz in die Wege geleitet.  Aber, immer mehr wird deutlich, ohne die Bürger*innen vor Ort in den Städten und Gemeinden wird es nichts mit dem Ziel: „Deutschland soll bis zum Jahr 2045 klimaneutral werden“. Erst wenn die Sache des Klimawandels zur Angelegenheit eines jeden einzelnen Bürgers, einer jeden einzelnen Bürgerin wird, wird dieses Ziel zu erreichen sein. Ein erster Schritt, um die Motivation in der Einwohnerschaft anzuregen, wurde vom Gemeinderat am 22.7. d.J. mit der Bezuschussung von Balkonkraftwerken beschlossen. Doch, es gilt auch noch weitere Ideen anzugehen, die bereits zum Greifen nahe liegen. Das wären z.B. Zusammenschlüsse von Bürgerinnen und Bürgern, um mit einer genügend großen Zahl von Bestellungen und der Montage von Photovoltaikanlagen in Rabattzonen von ca. 20% vorzudringen. Die Teckwerke in Kirchheim/Teck haben ein solches Projekt mit der Regionalgruppe Plochingen initiiert, an das sich die Bürger*innen in Wernau vielleicht auch „anhängen“ könnten.

 
Kindergartenbedarfsplan

Jedes Kind zwischen 1 und 6 Jahren hat einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz. Die Städte und Gemeinden haben die Aufgabe, die dafür notwendigen Kindergartenplätze bereitzustellen. In welchem zeitlichen Umfang diese Plätze angeboten werden müssen, ist im Gesetz nicht eindeutig geregelt. Den Grundbedarf legt die Kommune selbst fest. Grundsätzlich gilt jedoch, dass sich die Betreuung am Bedarf orientiert hat. Das heißt: Arbeiten beide Elternteile in Vollzeit, muss die Kommune die ganztägige Betreuung im Umfang von bis zu 45 Stunden ermöglichen. Sind die Eltern in Teilzeit tätig, muss die Betreuung für mindestens 20 Stunden pro Woche gewährleistet werden. Als Steuerungsinstrument dient den Kommunen die örtliche Kindergartenbedarfsplanung.

In Wernau steigen die Kosten im Bereich der Kinderbetreuung seit Jahren stetig an. Für 2024 rechnet die Stadt mit einem Betrag von rund 5,41 Mio. €.

Fehlende Fachkräfte und der steigende Bedarf an Betreuungsplätzen stellen Kommunen, Träger und Eltern vor extreme Herausforderungen. Das erfordert manchmal kreative Lösungswege und ein besonderes Maß an Kompromissbereitschaft auf allen Seiten.

 
Jahresabschluss Wernauer Bäder 2023

Die Wernauer Bäder werden mit ca. 1.120.000 € kräftig subventioniert. Davon entfallen auf das Freibad rund. 300.000 €, auf das Hallenbad 570.000 € und auf die Wellnesslandschaft 250.000 €.
Die städtischen Zuschüsse auf rund 1 Mio. Euro begrenzen zu können, wie ursprünglich einmal vorgesehen, ist damit Wunschdenken geblieben.
Ungefähr die Hälfte des Defizits verursacht alleine das Hallenbad und das, obwohl jeder Besucher des Wellnessbereichs automatisch auch Eintritt für das Hallenbad bezahlt. 2023 waren dies ca.130.000 €.
Leider gibt es relativ wenige Möglichkeiten, die Unterdeckung zu verringern.
Durch den Anstieg der Besucherzahlen in allen drei Bereichen haben sich die Einnahmen im Vergleich zum Jahr 2022 deutlich erhöht und konnten trotz der höheren Materialkosten das Ergebnis verbessern. Besucherzahlen sind aber nicht jedes Jahr weiter zu steigern. Die Nutzung des Freibads ist extrem wetterabhängig und bleibt damit schwer kalkulierbar. Der Wellnessbereich ist mit 104 Gästen pro Tag gut ausgelastet und auch das Hallenbad ist gut belegt, da inzwischen alle drei Wernauer Schulen, alle fünf Plochinger Schulen und vier Vereine das Hallenbad nutzen und damit für Auslastung sorgen.

 
Bildung in der Kindheit ist von zentraler Bedeutung

Die Frage der vorschulischen und frühkindlichen Bildung ist in Deutschland eine kommunale Angelegenheit. Bei uns entscheidet die finanzielle Ausstattung der jeweiligen Gemeinde über die Qualität des Bildungsangebotes. Unser Augenmerk muss darauf liegen, dass schlechte Ausgangsbedingungen benachteiligter Bevölkerungsgruppen nicht zu vergleichsweise schlechteren Startbedingungen im frühen Bildungsprozess der Kinder dieser Gruppen führen.

Wir in Wernau müssen ganz genau hinschauen, ob in unserer Stadt Bevölkerungsgruppen im Kita-Bereich benachteiligt werden. Wir als SPD-Fraktion setzen uns deshalb dafür ein, ein Kita-Angebot zu schaffen, das allen Eltern in Wernau unabhängig von ihrer finanziellen Situation zur Verfügung steht. Wir sind der Meinung, dass frühkindliche Bildung grundsätzlich gebührenfrei sein sollte.

 
Die Kitaplätze sind zu teuer - Wir unterstützen das Anliegen der Eltern des Kindergartens „Prima Klima“

Die Eltern, die auf Kinderbetreuung angewiesen sind, kommen mehr und mehr an ihre finanziellen Grenzen. So wird das nichts mit einer kinderfreundlichen Kommune in einem kinderfreundlichen Land. 
Im Wernauer Gemeinderat wurden mehrheitlich die vom Gemeindetag vorgeschlagenen Erhöhungen der Elternbeiträge übernommen. Wir als SPD-Fraktion haben dagegen gestimmt.  Das heißt Steigerungsraten von über 7% der Gebühren für das nächste Jahr und das darauf folgende Jahr wurden mit den Stimmen der Bürgerliste und der CDU beschlossen.
Dabei tut man alles, den ohnehin tarif- und inflationsbedingt steigenden Kosten noch einen Turbo z. B. in Form eines zweiten Naturkindergartens zuzuschalten. Wir als SPD-Fraktion unterstützen die Eltern, die sich aktuell mit einer Petition an die Stadt wenden. Für uns ist es schon lange Programm, gebührenfreie Kindertagesstätten einzufordern und die 20 % Deckung durch Elternbeiträge in Frage zu stellen. Bildung der Kinder fängt nicht erst in der Schule an. Diese sollte also nicht nur dort gebührenfrei sein.
Wir fordern beitragsfreie Bildungseinrichtungen und dazu gehören auch unsere Kindertagesstätten.
Link zur Petition: openpetition.de/!nbfds

 
Die Waldameisen sind eröffnet

Diese Woche konnten wir jetzt den zweiten Naturkindergarten eröffnen. Die Schutzhütte oder besser gesagt ein moderner, gut ausgestatteter Bauwagen wurde den „Waldameisen“ übergeben. Wir freuen uns mit den und für die Erzieherinnen und zunächst 6 Kindern, die Anfang Juli einziehen und das Areal gestalten werden.
Ein Kind lernt mit all seinen Sinnen, Emotionen, Erfahrungen, geistigen Fähigkeiten und Ausdrucksformen. Entscheidend für nachhaltiges Lernen ist, dass Kinder die Möglichkeit haben, eigenaktiv und selbständig lernen zu können, dass sie eigenen Ideen und Interessen nachgehen, selbst Entdeckungen machen können und eigenständig Antworten auf ihre Fragen finden dürfen. Der Regelkindergarten erfüllt diese Bildungs- und Erziehungsaufgaben gleichermaßen, wie ein Naturkindergarten und doch ist das in einem Naturkindergarten in besonderem Maß möglich.
Der Wald bietet sowohl ruhigen wie auch lebhaften Kindern ausreichend Raum für ihr Spiel und Erfahrungen aus erster Hand. Er ist wie geschaffen für Wahrnehmungs- und Bewegungserfahrungen, als Basis für ganzheitliches Lernen. Das gemeinsame Spiel mit Naturmaterialien fördert in besonderer Weise die Kommunikationsfähigkeit, das Gruppengefühl, Empathie und Hilfsbereitschaft. In der Natur ist es kaum nötig, Lernsituationen zu arrangieren.
Ein großartiges Konzept für wetterfeste Kinder und Eltern, die auf keine Ganztagsbetreuung angewiesen sind.
Gleich gute Bedingungen wünschen wir uns aber nicht nur für eine Handvoll, sondern für alle unsere Kindergartenkinder. Dafür müssen wir räumlich und personell ebenso gute Rahmenbedingungen für die Umsetzung der anderen pädagogischen Konzepte in allen unseren Kindergärten schaffen.

 
Woran wir im Gemeinderat gescheitert sind

Gerne würden wir, weil es in der Politik so üblich ist, ausschließlich über unsere Erfolge im Gremium des Gemeinderates Wernau berichten. Aber, man muss fair sein und auch über das Scheitern informieren. Dabei handelte es sich in aller Regel um Anträge für Gruppen von Menschen, die aus unserer Sicht nicht zu den Privilegierten gehören.

Da wäre zum einen die Forderung der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in allen sie betreffenden Angelegenheiten der Stadt. Das ist nicht so einfach und erfordert, will man es richtig machen, eine halbe Personalstelle. Aber auch, würde es nur eine viertel Stelle beanspruchen, hätte man diesen Antrag von uns vermeintlich abgelehnt. Der Literatur ist zu entnehmen, will man das Unterfangen zum Scheitern bringen, müsse man nur alle Jugendlichen und Kinder anschreiben, um sie zu einer Fragestunde einzuladen. Da kommt dann niemand und man könnte sagen, man habe sich bemüht. Genau so wird es bei uns gehandhabt. Also, wie aus dem Bilderbuch: „Aus der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen „mit Bordmitteln“ wird wohl nichts.“ Die Vorschrift der Gemeindeordnung, die eine solche Beteiligung einfordert, kann daher „leider“ in der Stadt Wernau nicht umgesetzt werden.

 
Kinderbetreuung: Umverteilung von unten nach oben, von arm zu reich

Montessori würde vor Freude Luftsprünge vollziehen!! Begreifend, wortwörtlich gemeint, sowie selbstgesteuert in und von der Natur lernen. Das ist der Naturkindergarten! Und von außen sieht es so preisgünstig aus: „Ein Bauwagen“. Das ist der Prototyp. Einen solchen Prototypen haben wir bereits. Ein zweiter sollte hinzukommen. Aber, eine Illusion fällt den hohen Kosten schon zum Opfer: Die Umbaukosten eines Bauwagens wären derart hoch, dass man beim Standort Kranzhalden auf eine Räumlichkeit auf Basis einer Holzkonstruktion zurückgreifen muss.  Apropos hohe Kosten: Die laufenden Kosten, also alle Sach- und Personalkosten liegen beim Naturkindergarten in etwa um 150% über denen des „Normalkindergartens“. Haben dann die Eltern etwas davon, die beispielsweise darauf angewiesen sind, dass ihre Kinder ganztags betreut werden? Die Antwort lautet: „Nein“. Der Naturkindergarten hat eine tägliche Öffnungszeit von 7:30 Uhr bis 13:30 Uhr.

Die hohen Kosten werden in der Konsequenz zum großen Teil auf die abgeschoben, die eine Ganztagsbetreuung unbedingt brauchen, denn die Preise pro Kind unterscheiden sich nicht zwischen denen, die auf Kinderbetreuung existenziell angewiesen sind, und solchen, die die First-Class-Pädagogik eines Naturkindergartens genießen dürfen. Da aber die Kosten aufsummiert letztlich die Preise der Betreuung bestimmen, kommt es hier in der Praxis zu einer klassischen Umverteilung von unten nach oben, also von arm zu reich. Wir als SPD-Fraktion können uns damit nicht abfinden.

 
Entscheidung für die Ganztagesgrundschule

Gemeinderat befürwortet einstimmig die Einführung des Ganztags für die Grundschule am Katzenstein

Es ist richtig, dass wir keine Ganztagsschule brauchen, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. Keine Ganztagesschule heißt aber auch, dass Ganztag abgedeckt durch die Kernzeitbetreuung durch Elternbeiträge finanziert wird und auch nicht dem Anspruch eines pädagogischen Konzepts gerecht wird.
Es ist kein Geheimnis, dass wir als SPD Fraktion Verfechter einer Ganztagesgrundschule sind uns durchaus auch ein weitergehendes Konzept als das in der Sitzung von der Schlossgartenschule ausgearbeitete, vorstellen könnten und auch gewünscht hätten.
Aber wir freuen uns, dass sich die Lehrerinnen und Lehrer auf den Weg machen und viel Engagement, Kompetenz und Herzblut in das Konzept und dessen Umsetzung investieren.
Wir würden das Konzept gerne als ersten Schritt in Richtung gebundene Ganztagsschule sehen und hoffen natürlich, dass es genau in diese Richtung weitergeht. Den Vorschlag der Schulleiterin Frau Frey zur Weiterentwicklung und Umsetzungsplanung einen Ausschuss oder eine Steuergruppe einzusetzen, halten wir für sinnvoll und zielführend, um jetzt zügig voranzukommen und möglichst bald Eltern und Schülern ein entsprechendes Angebot machen zu können.